OWG — Das sind wir
Oberurseler Wohnungsgenossenschaft eG
Über 120 Jahre OWG
Grußwort Birgit Welter, hauptamtlicher Vorstand
1898 wurde die OWG gegründet, um Menschen ein Zuhause zu geben. Es folgten bewegte Zeiten; 120 Jahre, in denen sich die Gesellschaft und ihre Lebensumstände rasant verändert haben. Dennoch ist der Auftrag der OWG so aktuell wie damals: Für viele Bevölkerungsgruppen ist es auch heute schwierig, angemessenen, bezahlbaren Wohnraum zu finden – insbesondere weil bezahlbares Bauen und Modernisieren durch die stetig steigenden Grundstückspreise und Baukosten erschwert wird. Nichtsdestotrotz bleibt der Antrieb unseres Handelns, sicheren, guten und bezahlbaren Wohnraum für die Mitglieder unserer Genossenschaft sicherzustellen. Schließlich ist und bleibt die Genossenschaftsidee immerzu modern.
Jahre OWG
Mitarbeiter
Aufgabe
Der Aufsichtsrat
Das Kontrollorgan unserer Genossenschaft
Jede Genossenschaft ab 20 Mitgliedern muss einen Aufsichtsrat bestehend aus mindestens drei Mitgliedern bestellen. Bei der OWG setzt sich der Aufsichtsrat aus sieben Personen zusammen. Derzeit führt der Rechtsanwalt Rainer Zulauf den Vorsitz. Die Aufgaben des Aufsichtsrates bestehen in der Bestellung des Vorstands, seiner Beratung und Überwachung der Vorstandstätigkeiten. Außerdem prüft der Aufsichtsrat unter anderem den Jahresabschluss, den Lagebericht und den Vorschlag für die Verwendung des Jahresüberschusses. Dadurch gewährleistet der Aufsichtsrat die ordnungsgemäße Geschäftstätigkeit der Genossenschaft.
Das ist die OWG
Wer wir sind, was wir tun
Die heutige Oberurseler Wohnungsgenossenschaft eG (OWG) ist aus der Verschmelzung des 1898 gegründeten Oberurseler Bau- und Sparvereins und des Bau- und Siedlungsvereins entstanden. Die OWG ist seit jeher die Wohnungsgenossenschaft in Oberursel und ein wichtiger Akteur in der Stadt, um den Wohnungsmarkt im Hochtaunuskreis zu entspannen. Das Kerngeschäft der OWG ist die Bewirtschaftung und der Bau von Wohnungen. Inzwischen hat die OWG über 4.500 Mitglieder und verwaltet rund 1.700 Wohnungen in Oberursel und Kronberg. Unsere Mitglieder entscheiden, gestalten und bestimmen den Weg unserer Genossenschaft mit. Im Gegenzug bieten wir ihnen ein Daheim mit lebenslangem Wohnrecht zu fairen Mieten und gutem Service – in einer starken genossenschaftlichen Gemeinschaft.
Unsere Vision
Schon heute an morgen denken
Chancen nutzen
Um auch künftig modernen und bezahlbaren Wohnraum in Oberursel und Kronberg anbieten zu können, bauen wir unseren Wohnungsbestand kontinuierlich aus. Dabei behalten wir aktuelle energetische Standards und die Bedürfnisse unserer Mitglieder immer im Blick.
Sich weiterentwickeln
Digitalisierung oder demografischer Wandel – diesen und weiteren Herausforderungen müssen wir uns aktuell und künftig stellen. Um diese zu meistern, wollen wir den Service für unsere Mitglieder ausbauen.
Gemeinschaft fördern
Als Genossenschaft steht bei uns das Für- und Miteinander unserer Mitglieder im Vordergrund. Neben der Wohnraumversorgung setzen wir uns dafür ein, für ein gutes Nachbarschaftsleben in den Wohnanlagen zu sorgen.
Unsere Geschichte
Historie der OWG
Die Gründungsjahre (1898–1917)
Der Wirtschaftsboom des aufstrebenden Kaiserreichs macht sich auch im Städtchen Oberursel bemerkbar: Industrie und Gewerbe siedeln sich an. Die Bevölkerung wächst von 3.500 auf 5.000 Einwohner. Der Pfarrer Alexander Heß sucht nach Lösungen für den Wohnungsmangel. Er und seine Mitstreiter gründeten am 30. Januar 1898 die Baugenossenschaft Oberurseler Bau- und Sparverein. Die ersten Häuser entstehen im Homburger Weg (heute: Freiligrathstraße). Die Mieten sind rund ein Drittel günstiger als gewöhnlich.
Schwierige Zeiten (1918–1926)
Der Verein leidet unter den Folgen des ersten Weltkriegs: Mitglieder sind gefallen, Arbeitskräfte fehlen, um die Häuser in Schuss zu halten, und es fehlt an Baumaterial. Dennoch hält sich der Bau- und Sparverein am Leben.
Auch die zweite jüngere Genossenschaft in Oberursel, der Bau- und Siedlungsverein, leidet unter der wirtschaftlichen Lage. Dennoch schafft sie es innerhalb eines Jahres 19 Häuser zu bauen, dank der finanziellen Unterstützung der Aufsichtsräte. Der Siedlungsverein gründete eine Bausparkasse und konnte somit binnen zehn Jahren 71 Häuser mit 100 Wohnungen schaffen.
Die Wiederbelebung (1927–1933)
Auch der Bau- und Sparverein rappelt sich Mitte der 20er Jahre wieder auf. Da sich die finanzielle Situation entspannte, entschied sich der Verein für eine Mieterhöhung um 60 Pfennig pro Monat. Das gefällt den Mitgliedern nicht und sie verweigern die Zustimmung. Beide Vereine entlasten den Wohnungsmarkt in Oberursel. Allerdings bleibt die Nachfrage nach Wohnraum bestehen, sodass sich 1928 die dritte Baugenossenschaft gründet.
Der Zusammenschluss (1933–1945)
Nach der Machtergreifung der NSDAP wird die Führungsriege des Bau- und Sparvereins umgestaltet. Ab sofort entscheiden auch hier Mitglieder der Partei über die Genossenschaft. Mitte des Zweiten Weltkrieges setzen der Bau- und Sparverein und der Bau- und Siedlungsverein (inzwischen: Gemeinnützige Spar- und Eigenheim e. G.) ihre Arbeit fort. 1943 fordert der Verband der Südwestdeutschen Wohnungsunternehmen die Verschmelzung beider Genossenschaften. Seit dem 12. Juni 1943 arbeiten beide nun unter dem Namen Gemeinnützige Oberurseler Wohnungsgenossenschaft zusammen.
Neubeginn (1945–1955)
Die Großstädte in Deutschland liegen nach dem Krieg in Trümmern. Hunderttausende Menschen müssen neu angesiedelt werden: Flüchtlinge und Vertriebene – auch in Oberursel. Die OWG muss bei null anfangen – inklusive neuer Führung. Der Bau von Mietwohnungen, die in den Händen der Genossenschaft bleiben, steht im Vordergrund, als die Genossenschaft 1949 endlich wieder durchstarten kann. Die Erfolgsstatistik verzeichnet bis 1955 insgesamt 436 neue Wohnungen von durchschnittlich 50 qm Grundfläche. Kosten: 6,1 Millionen Mark, davon 1,16 Millionen Eigenkapital.
Der Bauboom (1956–1980)
Die Wirtschaft boomt. Das belegt auch der Bau von zahlreichen Wohnungen. Die starke Nachfrage, die ungeheure Konjunktur und die vollen Kassen treiben die OWG voran. Die Mitgliederzahlen steigen enorm. 1956 feiert die OWG ihre 1000. Wohneinheit. 1958 erfolgt der erste Spatenstich für die bis dahin größte geschlossene Siedlung im Gebiet Hopfengarten/Goldacker in Bommersheim. In der Dornbachstraße entwickelt die OWG ein Modellprojekt. Erstmals in Südwestdeutschland werden Seniorenwohnungen in eine Anlage für kinderreiche Familien integriert, es handelt sich um 24 von insgesamt 70 Wohnungen. Mitte der 70er Jahre schaltet der Wohnungsbau einen Gang zurück – der Bauboom neigt sich dem Ende zu.
Zeit des Bewahrens (1980–1998)
Das vorerst letzte größere Objekt ist der Bau von vier Häusern mit insgesamt 36 Wohnungen Am Gaßgang. Der Bund und somit auch die Länder stellen zunehmend die Wohnungsbauförderung ein. Es besteht offiziell keine Wohnungsnot mehr. Der soziale Wohnungsbau schrumpft. Die Nachfrage nach bezahlbarem Wohnraum bleibt dennoch bestehen – vor allem für junge Familien. Aber es fehlt an Bauplätzen, da die Grundstückspreise enorm gestiegen sind. Erst zwischen 1995 und 1998 ist die OWG wieder in der Lage, ihren Mitgliedern 19 neue Wohnungen anzubieten.
Es geht weiter (1999–heute)
Die Auswahl an freien Baugrundstücken bleibt weiterhin knapp. So entscheidet sich die Genossenschaft die Häuser in der Freiligrathstraße (früher: Homburger Weg) abzureißen. Dies waren die ersten Gebäude, die die OWG vor rund 100 Jahren baute. Mit dem Abriss der alten Häuser im Kernland der Genossenschaft, schaffte sie Platz für den Neubau von 90 Wohnungen. Viele Gebäude der OWG sind inzwischen in die Jahre gekommen und entsprechen nicht mehr den heutigen Standards sowie den Bedürfnissen der Bewohner. Daher setzt die OWG ihren Fokus verstärkt auf die energetische Sanierung von Gebäuden und die Modernisierung von Wohnungen. Gleichzeitig behält die Genossenschaft ihre Bautätigkeit weiter im Blick und sucht aktiv Grundstücke in und um Oberursel.